2025-09 | Kommunalwahl 2025
Genossenschaften stehen vermutlich wie keine andere Unternehmensform in Deutschland für demokratische Teilhabe. Alle Mitglieder unserer Organe werden durch demokratische Prozesse bestimmt und ermöglichen so mittelbaren und unmittelbaren Einfluss auf die Entscheidungen und die Ausrichtung des Bauvereins.
So bestimmen unsere Mitglieder die Vertreterinnen und Vertreter, die im Rahmen der Vertreterversammlung die Mitglieder des Aufsichtsrates wählen. Dieser wiederrum wählt den Vorstand und überwacht dessen Arbeit.
Demokratische Prozesse sind daher ganz natürlich Teil unserer DNA. Aus diesem Grund ist es uns ein besonders wichtiges Anliegen auf die Kommunalwahl am 14. September 2025 hinzuweisen. Am kommenden Sonntag haben Wahlberechtigte im gesamten Duisburger Stadtgebiet die Möglichkeit gleich fünfmal ihre Stimme abzugeben: neben der Wahl des Oberbürgermeisters wird der Rat der Stadt, die sieben Bezirksvertretungen, das Ruhrparlament und der Integrationsrat gewählt.
In Duisburg haben bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2020 lediglich 39,1 Prozent der Wahlberechtigten Ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag damit deutlich unter dem NRW-Durchschnitt von 51,9 Prozent und hat sich im Vergleich zur vorherigen Wahl im Jahr 2014 noch mal verschlechtert (40,5 Prozent).
Mit diesem Hintergrund sehen wir es als unsere Pflicht an auf die Wichtigkeit der Wahl hinzuweisen. Wir möchten Sie daher ermutigen, aktiv an unserer Demokratie teilzunehmen und Ihre Stimme zu nutzen. Sollten Sie sich nicht sicher sein, welchen Einfluss Ihre Stimme haben kann, was genau gewählt wird oder wie Sie die richtige Partei für sich finden, haben wir Ihnen nachfolgend einen Leitfaden zusammengestellt. 💡
Der Oberbürgermeister wird in Duisburg direkt gewählt und repräsentiert unsere Stadt nach außen. Unter anderem vertritt er die städtischen Interessen in regionalen Gremien, leitet die Stadtverwaltung und leitet als Vorsitzender die Sitzungen des Stadtrates. Der Stadtrat vertritt die Bürgerinnen und Bürger und bestimmt mit seinen Entscheidungen die zukünftige Entwicklung der Stadt. Er genehmigt den Haushalt, entscheidet über Satzungen oder legt die allgemeinen Grundsätze fest, nach denen die Verwaltung geführt wird. Der Stadtrat wiederrum muss in allen wichtigen Angelegenheiten die Bezirksvertretungen anhören. Die Bezirksvertretungen vertreten das Volk der jeweiligen Stadtteile und können den Rat oder dessen Ausschüsse Vorschläge für zukünftige Entscheidungen unterbreiten. Das Zusammenspiel aus Oberbürgermeister, Stadtrat und Bezirksvertretung entscheidet über Themen, die unser aller tägliches Leben entschieden beeinflusst. So werden Themen wie beispielsweise der öffentliche Nahverkehr, Verkehrsinfrastruktur, Bildung und Kinderbetreuung sowie bezahlbarer Wohnraum in diesen Gremien entschieden beeinflusst.
Oftmals weniger bekannt, aber nicht weniger wichtig sind der Integrationsrat und das Ruhrparlament. Der Integrationsrat setzt sich aus 27 Mitgliedern zusammen wovon 18 direkt von der nichtdeutschen Bevölkerung gewählt werden. Die verbliebenen 9 Mitglieder werden durch den Stadtrat ernannt. Zu den Aufgaben des Integrationsrates zählt die Beratung des Stadtrates, der Ausschüsse sowie der Bezirksvertretung in allen Themen, die die Migration betreffen. Das friedliche Zusammenleben der Duisburger Bevölkerung ist dabei das gemeinsame Ziel.
Das Ruhrparlament ist dagegen die Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr und entscheidet über eine Vielzahl von Projekten in der gesamten Region. Beispielhaft lassen sich hier Projekte wie die Route Industriekultur oder der Emscher Landschaftspark nennen. Ein hochaktuelles Beispiel aus Duisburg ist die Internationale Gartenausstellung im Jahr 2027 und die damit verbundene Entwicklung des RheinParks als Zukunftsgarten. Bereits im Jahr 2016 hat sich der Regionalverband Ruhr um die Austragung beworben. 🌱
Sie sehen, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, die Entwicklung unseres Stadtteils, unserer Stadt und unserer Region mit der Kommunalwahl 2025 zu beeinflussen. Dabei ist es völlig legitim, dass es bei bis zu fünf Wahlen und vielen unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten erschlagend wirken und nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich sein kann, welche Partei und welche Kandidatinnen und Kandidaten Ihre Interessen vertreten. Sollten Sie also noch unentschlossen sein, wem Sie Ihre Stimme geben möchten oder, ob Sie überhaupt Ihre Stimme abgeben möchten, empfehlen wir Ihnen, die Woche vor der Wahl zu nutzen und sich bei den einzelnen Parteien zu informieren. Zahlreiche Parteien, Initiativen und Bürgervereine bieten in den nächsten Tagen Infoveranstaltungen an über die Sie sich informieren können. Auf Bundes- und Landesebene wird zudem der Wahl-o-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung angeboten.
Zwar gibt es dieses Angebot nicht auf kommunaler Ebene, jedoch hat die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf den Lokal-o-Mat entwickelt. Durch die Universität wurden Thesen zu den Kommunalwahlen in den jeweiligen Städten entwickelt und an die Parteien geschickt. Diese haben die Thesen anlehnend an ihr Programm eingeordnet. Sie können dann die Thesen ebenfalls einordnen und gewichten. Anhand Ihrer Auswahl wird Ihnen dann die zu Ihnen passende Partei vorgeschlagen. Dieses System ermöglicht Ihnen eine erste Orientierung und bietet sich an, um dann das Programm der Partei mit der höchsten Übereinstimmung näher zu betrachten. Ein ähnliches System verwendet der Anbieter Voto, der ebenfalls einen Thesenkatalog entwickelt hat und unter anderem von der Universität Duisburg-Essen unterstützt wird. Die Seiten beider Anbieter haben wir Ihnen am Ende beigefügt.
Abschließend möchten wir betonen, dass jede Stimme wichtig ist und einen Beitrag leistet. Informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten und nutzen Sie Ihre Stimme. Für ein Duisburg in dem wir alle jetzt und in Zukunft glücklich leben können. 🤝
Informationsseite der Stadt Duisburg